Zur Person

Portrait

Im Jahre 1930 geboren, habe ich meine Kindheit und Jugendzeit in Ulzburg (Holstein) erlebt. Nach dem Abitur an der damaligen Oberschule für Jungen in Bad Oldesloe und dem Studium der Mathematik und Physik in Kiel und Tübingen trat ich im Jahre 1955 in den Schuldienst des Landes Schleswig- Holstein ein. Ich war in Plön, Lübeck, Kiel und Bad Oldesloe in verschiedenen Bereichen des Schulwesens tätig.

Die Lehrerfort- und –weiterbildung in allen Schularten stand dabei im Mittelpunkt. Der Rahmen war anfangs gegeben durch die Fachleitertätigkeit in Lübeck (Gymnasium, Grund- und Hauptschule), dann durch die Arbeit als Dezernent für Mathematik am Institut für Praxis und Theorie der Schule in Kiel, die mich an zahlreiche Orte und Schulen führte und mit vielen Eigenarten und Problemen in unserem Lande bekannt machte.

Während der letzten 15 Jahre meines aktiven Schuldienstes (von 1977 – 1992) leitete ich die Theodor-Mommsen Schule in Bad Oldesloe. Als Pensionär habe ich mich u.a. mit der plattdeutschen Sprache und mit Themen der Mathematikgeschichte beschäftigt.

Mein historisches Interesse setzte zunächst bei den Rechenmeistern des 16. Jahrhunderts und ihren Büchern ein. Es fand in Lübeck zahlreiche Ansatzpunkte. Einen wesentlichen Impuls gaben mir die Arbeiten von Gerhard Becker, Bremen, die zeigten, dass es von Schülern oder Amateuren angefertigte Handschriften mit systematischen Bearbeitungen der Aufgaben aus diesen Büchern gab. Einige Bemerkungen von Klaus Groth, unserem niederdeutschen Dichter, über seine Rechenleidenschaft während seiner Schulzeit gaben den letzten Anstoß zu einer Untersuchung, die sich über zwei Jahrzehnte hinziehen und die etwa 200 dieser Handschriften ans Licht bringen sollte. Man würde sie heute gemäß ihrer Funktion als Rechenhefte bezeichnen, wird aber damit dem großen Umfang (bis zu 860 Seiten) und der hohen Qualität vieler dieser Schriften nicht gerecht.

Die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte erklärte sich dankenswerterweise bereit, die entstandene Zusammenfassung als Band 122 in die Reihe „Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins“ aufzunehmen. Dieser Band trägt den Titel „Recheneinschreibebücher aus Schleswig-Holstein (1609 – 1867).- Ein kommentierter Katalog“. Das Wort Recheneinschreibebuch ist gewählt, weil häufig auf dem Titelblatt der Handschriften die Formulierung „Berechnet und eingeschrieben von …“zu finden ist.

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